Als Nachklapp zu dem noch von der ehemaligen GAL-Schulsenatorin Goetsch angeschobenen Projektes JEKI (Jedem Kind ein Instrument) hat die Schulbehörde jetzt den Entwurf für Stundentafeln an Eltern- und Lehrerkammer geschickt, der zumindest missverständlich aufgesetzt ist, so dass bei dessen Umsetzung den Hamburger Schülerinnen und Schülern der Zugang zu Kunst und Ästhetik nachhaltig erschwert werden könnte:
“Anfang vom Ende der Kunst” (Hamburger Abendblatt v. 27.1.2011)
Nach dem Entwurf der neuen Stundentafeln aus der Schulbehörde würde künftig dem Wortlaut des Entwurfes nach die Möglichkeit bestehen, dass zwar der Musikunterricht mit mindestens zwei Wochenstunden Pflichtfach verbindlich wäer, das Fach Bildende Kunst aber zu einem Wahlpflichtkurs abgewertet werden könnte: Die Schüler könnten das Fach Kunst nur noch wählen, wenn die Schule es anbietet, müssten es aber auch dann nicht wählen.
Im Einzelnen:
Im Entwurf einer Verordnung über die Stundentafeln der Grundschule, der Stadtteilschule und des Gymnasiums (STVO-GStGy), der an Elternkamer und Lehrerkammer zur Stellungnahme verschickte worden ist, ist zu lesen:
“Der Tradition der Grundschule in Hamburg entsprechend werden im Bereich Künste wieder alle drei Fächer mit gemeinsamen Mindeststunden ausgestattet, statt einzeln ausgewiesen zu werden. Hierbei wird jedoch vorgegeben, dass mindestens vier der im Kontingent ausgewiesenen Stunden auf das Fach Musik entfallen. Ziel ist es, in Ergänzung zu dem Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ die musische Frühförderung zu verstärken und zu verstetigen.”
In den neu als Entwurf erstellten Stundentafeln für die Grundschule finden sich dazu fest vorgeschriebene Mindeststundenzahlen für Musik, darüber hinaus aber nur Stunden für “Künste” mit einer anschließenden Aufzählung “Bildende Kunst/Musik/Theater” ohne verbindliche Mindeststundenzuweisung für die einzelnen Fächer. Das war bisher anders: In den Anlagen zu § 18 der VOE-PSG finden sich für Bildende Kunst in der Grundstufe gesondert aufgeführte verbindliche Stundenzahlen, die dort neben konkreten Stunden für Darstellendes Spiel ausgewiesen worden sind.
Die Schulbehörde und Schulsenator Wersich haben aber bereits klargestellt, dass Kunst selbstverständlich auch weiterhin in der Grundschule verbindlich wie bisher unterrichtet werden soll:
Pressemeldung der Schulbehörde vom 27. Januar 2011: “Abschaffung von Kunst in der Schule? Grotesker Unsinn!
Der deutliche Widerstand gegen eine – wenn auch nur vielleicht theoretische – Abschaffung des Kunstunterrichts in der Grundschule trägt also bereits Früchte.
Wenn auch Sie dazu beitragen wollen, dass das Fach Bildende Kunst den Kindern auch künftig ab Klasse 1 gleichberechtigt neben dem Fach Musik angeboten wird, können Sie, falls Sie bei Facebook aktiv sind, der von “Wir wollen lernen!” gegründeten Facebook-Gruppe KUNST RETTER ( mailto:kunst.retter@groups.facebook.com ) beitreten und Ihrem Profilfoto ein PicBadge “KUNST RETTER” beifügen: http://www.picbadges.com/kunst-retter/490909/
Herzliche Grüße,
Ihr Team “Wir-wollen lernen!”
