Jetziges Schulsystem ist erfolgreich!

Das Hamburger Schulsystem ist weiter auf Erfolgskurs. Seit dem Jahr 2005 nimmt die Anzahl der SchülerInnen mit bestandenem Abitur zu. Die Anzahl der Schulabbrecher dagegen nimmt ab! Die Verbesserungen, die in den letzten Jahren stattgefunden haben, sind also erfolgreich und brauchen weiter Zeit, um sich durchzusetzen.

Die Schulbehörde verschweigt diese tollen Erfolge des jetzigen Hamburger Schulsystems und hat diese erneut – wie schon im letzten Jahr – auch in diesem Jahr am 26.1.2010 erst auf Grund einer Kleinen Anfrage herausgegeben (Drs. 19/5072 vom 26.1.2010). Wir fragen uns ernsthaft warum?

Im Schuljahr 2008/2009 haben 44,1 Prozent (6.879) der SchülerInnen das Abitur erlangt (im Schuljahr 2007/2008 waren es 38,5 Prozent bzw. 6.357). Der Anteil der Schulentlassenen ohne Hauptschulabschluss sank im bestehenden Schulsystem im zurückliegenden Schuljahr von 8,2% (1.349) im Schuljahr 2007/2008 auf 7,8 Prozent bzw. 1.213 Schülerinnen und Schüler.

Als die Schulbehörde diese Entwicklung vor einem schon einmal Jahr verschwieg, titelte das Hamburger Abendblatt zutreffend:

Mehr Abiturienten, weniger Schulabbrecher – Warum werden Erfolge verschwiegen?
(Hamburger Abendblatt v. 18.2.2009)

Für alle, die in Hamburg verantwortlich mit Schule umzugehen haben, sind diese erneuten Erfolgszahlen des bestehenden Schulsystems eine eindringliche Mahnung, nicht mit der Brechstange eine Strukturreform quer durch alle Schulen in den Klassen 5 und 6 durchzusetzen, sondern behutsam und sorgfältig vorzugehen. Wir wissen, wo die 1.213 Schülerinnen und Schüler unterrichtet worden sind, die ihren Hauptschulabschluss nicht geschafft haben. Und wir haben, wenn wir unsere Verantwortung ernst nehmen, sowohl die Mittel als auch die Möglichkeit, an den betroffenen Schulen gezielt, konkret und effektiv rechtzeitig diejenige Unterstützung zu bieten, die diese Schülerinnen und Schüler brauchen. Ein parteipolitisch-ideologisch motivierter Umbau des Schulsystems in den Klassen 5 und 6 in der Fläche aller Hamburger Schulen ist dafür der falsche Ansatz.