Die Volksinitiative "Wir wollen lernen!" - für die Erhaltung des Elternwahlrechts und der weiterführenden Schulen ab Klasse 5 wird inhaltlich unterstützt durch den Verband Deutscher Realschullehrer (VDR; www.vdr-bund.de).

Der VDR ist die Dachorganisation der Realschullehrerverbände auf Länderebene. Der VDR vertritt auf Bundesebene die Interessen der Lehrkräfte an Realschulen und Sekundarschulen. Er setzt sich ein für den Erhalt und Ausbau des mehrgliedrigen Schulsystems in öffentlicher und privater Trägerschaft mit den Realschulen als tragender mittlerer Säule.

Die Presseerklärung des VDR zum Primarschul-Modell der Hamburger Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) finden Sie hier:

Fauler Kompromiss in Hamburg
VDR: Hamburger Schulmodell birgt extreme Risiken.

Der Verband Deutscher Realschullehrer (VDR) hat sich der Initiative „Wir wollen
lernen“ in Hamburg angeschlossen. Diese Initiative wendet sich gegen die vom
schwarz-grünen Senat beschlossene Einführung von Primarschulen, in denen alle
Kinder von der ersten bis zur sechsten Klasse gemeinsam lernen sollen. Anschließend
ist eine Aufteilung in Stadtteilschulen und Gymnasien vorgesehen.
„Der VDR hält dies für einen faulen Kompromiss, der den Weg zur Einheitsschule
vorzeichnet und extreme Risiken birgt“, erklärt VDR-Vorsitzender Albert Obert.
Dies wurde erst jüngst wieder auf einer Podiumsdiskussion im Hamburger Albert-
Schweitzer-Gymnasium deutlich, bei der Staatsrat Ulrich Vieluf als Vertreter des
Stadtsenats eine klägliche Figur abgab. Er beschwor gebetsmühlenartig die angeblichen Vorteile längeren gemeinsamen Lernens – obwohl diese längst widerlegt
sind. So hat Prof. Lehmann in seiner Berliner ELEMENT-Studie festgestellt, dass
Abgänger von sechsjährigen Grundschulen gegenüber Altersgenossen, die nach
der vierten Klasse aufs Gymnasium gewechselt sind, einen erheblichen Lernrückstand
haben. Darüber hinaus, so Obert, „gibt es keinen einzigen Nachweis, dass
nach Klasse 6 eine geringere Selektion stattfindet.“

„Das Hamburger Modell lehnt der VDR entschieden ab. Wir befürworten ein gegliedertes Schulsystem mit Förderschulen, Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien. Dabei stehen wir für eine intensive Förderung lernschwächerer Kinder,
aber auch für die Förderung der Besten. Realschulen sehen wir darin als Mitte, als
stabilisierendes Rückgrat des Bildungssystems“, betont Obert.

26.09.2008
Jochen Smets, Pressesprecher